Als Head of Communications von localsearch bekomme ich viele spannende Einladungen zu Branchentreffen aus den Bereichen Medien, Werbung, Marketing und Kommunikation. Und dabei zeigt sich auch dieses Jahr «Künstliche Intelligenz» als Thema der Stunde. Es geht aber bei den Vorträgen und Diskussionen nicht mehr darum, ob man KI einsetzen soll, sondern nur noch darum, wie man das am besten macht. Mit einer Filmmetapher überspitzt gesagt: Niemand hat mehr Angst vor dem Terminator, jeder will ihn zu seinen Gunsten einsetzen.
Ich gehöre zur Generation, die analog mit Musik- und Videokassetten, Schallplatten und ohne Smartphone aufgewachsen ist. Ich bin also kein Digital Native und war in Sachen Digitalisierung zwar immer interessiert, aber bisher nicht als Early Adopter unterwegs. Und auch in Sachen KI bin ich eher ein Spätzünder, hatte ich doch den grossen persönlichen Wow-Effekt erst kürzlich.
Nebst der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft sind wir aktuell auch im regionalen Eishockey beim EHC Wallisellen engagiert. Bei Wallisellen kommt mir immer der Abzählvers «Azelle, Bölle schelle, d’Chatz gaht uf Walliselle» in den Sinn. Anlässlich unseres Sponsorings beim EHCW wollte ich einen Arbeitskollegen davon überzeugen, dass er mit seiner Band aus dem Abzählvers einen Rocksong macht. Leider fand nur ich die Idee gut und konnte ihn nicht begeistern. Das Projekt schien gestorben.
In einem anderen beruflichen Zusammenhang arbeiteten wir an einer Präsentation, welche verschiedene KI-Tools und deren Möglichkeiten vorstellt. Dabei stiessen wir auf ein Tool namens Suno, das allein aufgrund von Textbeschreibung Songs erstellt. Klar, jetzt wollte ich wissen, zu was dieses Tool fähig ist.
So schrieb ich Demian Vogler von Level 32 Publications, mit dem wir für die erwähnte Präsentation zusammenarbeiteten: «Ich hätte gerne, dass zuerst ein Chor a capella einmal ‘Azelle, Bölle schelle, d’Chatz gaht uf Walliselle, chunnt sie wieder hei, het si chrumi Bei’ singt. Dann soll Rockmusik einsetzen und im Stile einer Rockband soll ‘Azelle, Bölle schelle, d Chatz gaht uf Walliselle; chunnt si wieder hei, het si chrummi Bei. Piff, paff, puff und du bisch duss.’ gesungen werden. Das kann sich dann ein paar Mal wiederholen inklusive Gitarrensolo.»
Einen Tag später bereits die Antwort mit einem Augenzwinkern: «Ich habe dir heute Nachmittag schnell einen Hit geschrieben, eingespielt und abgemischt.» Ich hörte rein und… WOW! Am Gesang erkannte man zwar, dass die KI mit Schweizerdeutsch als Sprache Mühe hatte, aber das Ergebnis konnte sich trotzdem echt hören lassen. Mir hat dieser Song endgültig die Ohren bzw. die Augen für das Potenzial von KI geöffnet.
KI wird wohl auch die Welt der Schweizer KMU verändern. Wir haben in einem früheren Blog zum Beispiel schon 5 Wege gezeigt, wie KMU ChatGPT nutzen können. Bei localsearch ist das nicht anders, auch wir prüfen stetig, wo der Einsatz von KI einen Mehrwert bietet. Aber was sich nicht ändert: Wir setzen weiterhin auf die persönliche Beratung bei unseren Kundinnen und Kunden, um mit ihnen zu rocken und sie in der digitalen Welt erfolgreich zu machen.
Zum Schluss hier jetzt auch der KI-Song «D’Chatz gaht uf Walliselle» als Piff-paff-puff-Rockversion. Ich träume natürlich immer noch von einer Live-Aufführung einer Band. Vielleicht reichts ja zumindest zum Garderoben-Hit beim EHCW.